Thilo Schinkel, Geschäftsführer der Hamburger Design-Agentur Sherpa, hat 2013 den Markenauftritt von Brot am Haken entwickelt – damals noch als Student. 2014 hat seine Agentur das Projekt beim Art Directors Club eingereicht und damit den deutschen Designpreis in Silber gewonnen.

„Ich habe Brot am Haken zum ersten Mal in der Hamburger Bäckerei von Sören Özer gesehen. Er hatte die Idee aus der Türkei mitgebracht und mit Begeisterung und ganz pragmatisch umgesetzt. Ich fand das eine tolle Sache und wollte das Projekt konzeptionell verstärken, ihm zu mehr Aufmerksamkeit verhelfen. Die Idee sollte populär werden, die Händler und die Kunden leichter erreichen. Bei der Recherche bin ich auf den caffè sospeso, diese neapolitanische Tradition des ‚aufgeschobenen‘ Kaffees, gestoßen. Diese Idee haben dann türkische Bäckereien aufgenommen und so kam die Idee wohl auch nach Hamburg.

Die Aktion »Brot am Haken« hat keinen eigenen Raum, weil sie in unterschiedlichen Läden stattfindet. Darauf haben wir bei der Gestaltung des Corporate Designs geachtet. Die Aktion soll sich also gerade noch so stark abheben, dass sie auffällt, aber nicht störend und dadurch konkurrierend wirkt. Die Bildmarke hat die Form eines stilisierten Brots und steht symbolisch für alle Lebensmittel – und greift auch seine christliche Historie als Symbol des Teilens auf.

Das „Hakenbrett“ ist essentiell. Es sollte ein modulares System sein, das man an die Gegebenheiten im Laden anpassen kann – auch die Produktion sollte einfach und schnell möglich sein. Das Brett hat ein Einschubfach: Die Zettel, auf denen die Art der Spende steht, haben oben eine Risskante. Das zitiert die Abrisskante des Bons, der als ‚Gutschein‘ bei Brot am Haken fungiert.

 

Ich habe ein Magazin entwickelt, um den Gebern, Nehmern, Mittlern rund um Brot am Haken eine Möglichkeit zu geben, in Erscheinung zu treten. Die damals fiktiven Porträts der einzelnen Menschen sollten ihren gemeinsamen Grundgedanken des Teilens zeigen. Im Magazin sind auch die fünf Thesen von Brot am Haken festgehalten: zu Qualität und Genuss einladen – Tradition und Handwerk bewahren – Gemeinschaft fördern – durch Teilen Gutes tun – einfach und direkt eine Freude machen.

Brot am Haken versucht es den Menschen im Alltag leichter zu machen – zu geben und zu nehmen. Für den Bäcker bedeutet Brot am Haken auch einen Imagegewinn und einen finanziellen Gewinn. Brot am Haken lässt bedürftige Menschen wieder direkt an der Gemeinschaft teilhaben und ermöglicht ihnen einen Zugang zu Geschäften, an denen sie sonst vorbeigehen mussten.“